Chronik
Chronik 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Glehn
Zusammengestellt und überarbeitet von Paul Wolff, Unterbrandmeister, Glehn (2002)
 
Das Dorf Glehn hat in seiner wechselvollen Geschichte schon manche schlimme Feuersbrunst erlebt. So wurde authentischen Berichten zur Folge im Jahre 1835 durch eine solche Brandkatastrophe 11 Wohnhäuser und 10 Scheunen ein Raub der Flammen.
Bis zum Jahre 1926 bestand keine organisierte Feuerwehr im Ort. Nachdem 1913 eine Wasserleitung verlegt worden war, baute man ein Spritzenhaus neben der alten Schule, in dem Schlauchmaterial, sowie ein Standrohr, Hydrantenschlüssel und Einreißhaken deponiert wurden. Es diente der Gemeinde aber gleichzeitig als Mehrzweckraum, denn man hatte eine Schrotmühle und anders Gerät dort untergebracht. Außerdem war es Asyl für obdachlose Tippelbrüder und Haftraum für kleinere Gesetzesbrecher, die man vorübergehend dort einsperrte.
Die Brandbekämpfung mit den wenigen Hilfsmitteln war aber nicht ausreichend. Deshalb entschlossen sich im Jahre 1926, 30 Männer aus Glehn, nach dem Vorbild anderer Ortschaften, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Der Gründungsantrag wurde aber von dem Gemeinderat abgelehnt, da keine Mittel vorhanden waren, um Löschgeräte zu beschaffen.
Dieser voreilige Beschluss sollte sich bald als verhängnisvoll erweisen.
In der  Silvesternacht 1926-1927, brach im Hause Leisten, in der Mühlengasse ein Feuer aus. Die Freiwillige Feuerwehr Hostel, bereits 1926 gegründet, und anerkannt , bekämpfte mit den Glehner Leuten, die sich zur Wehr gemeldet hatten, den Brand.
Infolge dieses Ereignisses, sah dann auch der Gemeinderat ein, dass eine Feuerwehr im Ort dringend nötig war.
So wurde dann am 27.Januar 1927 die Freiwillige Feuerwehr Glehn gegründet. Zum erste Brandmeister ernannte man Josef Schwer, und zu seinem Stellvertreter den Lehrer Conraths.
Der neu gegründeten Wehr wurde das Spritzenhaus zur Verfügung gestellt. Da die Geräte sich in einem sehr schlechten Zustand befanden, war die Gemeinde gezwungen, neues Löschmaterial und Uniformen zu beschaffen.
Bis zum Jahr 1936 war Josef Schwer Leiter der Glehner Wehr. Er formte sie zu einer  schlagkräftigen Truppe, die sich dann auch im Einsatz 1937 übernahm Schreinermeister Heinrich Kratz die Leitung der Glehner Feuerwehr.
Während des Krieges übertrug man der Feuerwehr neben der Brandbekämpfung auch Aufgaben des Luftschutzes. In dieser Zeit befanden  sich viele Wehrleute im Fronteinsatz, unter ihnen auch Brandmeister Heinrich Kratz. Zur Verstärkung verpflichtete man Frauen und Mädchen aus dem Dorf, die Aufgaben der Wehr zu übernehmen. Mit dem totalen Zusammenbruch 1945 fand auch die Tätigkeit der Feuerwehr ein vorläufiges Ende.
Durch Erlass der alliierten Behörde wurde unter dem damaligen Bürgermeister Blum, die Feuerwehr wieder neu aufgestellt.
Nachdem sich anfangs noch mit den vorhandenen  Gerätschaften begnügen musste, konnte 1950 eine Tragkraftspritze 8/8 mit Anhänger beschafft werden. In den folgenden Jahren wurde die Ausrüstung ergänzt zum Beispiel eine Schiebleiter, 150m C-Schlauch, 50m B-Schlauch sowie die persönliche Ausrüstung.
Im Hinblick auf die zunehmenden Aufgaben der Feuerwehr und die dadurch notwendige Beschaffung weitere Geräte, erwies sich das alte Spritzenhaus als völlig unzureichend. Deshalb wurde 1964 ein neues Gerätehaus an dem Wiesenweg erbaut. Die Kosten betrugen damals 45.000 DM.
Am 29.Juni 1964 wurde das neue Gerätehaus nach sehr kurzer Bauzeit eingeweiht. Im Rahmen einer besonderen Feierstunde, nahm Ober-Brandmeister Heinrich Kratz die Schlüssel des neuen Gerätehauses aus der Hand von Bürgermeister Engels entgegen. Bevor jedoch das neue Gerätehaus in Betrieb genommen wurde, weihte es Dechant Paulus.
Ein weiterer Schritt auf dem Wege zur schnelleren und wirksameren Brandbekämpfung war getan, als 1965 der Wehr ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 mit 800 L Wassertank übergeben wurde. Es war das erste Großfahrzeug im damaligen Amt Hergarten und kostete 70.000 DM ohne Beladung.
Am 28.November 1965 wurde das neue Fahrzeug vor der Kirche von Dechant Paulus gesegnet und seiner Bestimmung übergeben. 
Möglich wurde die Anschaffung dieses Fahrzeuges durch den persönlichen Einsatz von  Herrn Amtsdirektor Rosen, Herrn Kreisbrandmeister Monschau, und Herrn Amtsbrandmeister Vois.
In dieser Zeit ist fast jeder 15. Bürger des 430 Seelen Dorfes aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr.
Am 1.Januar 1966  legte  Oberbrandmeister Heinrich Kratz sein Amt als Wehrführer nieder, Er war 67 Jahre alt, und damit zweieinhalbe Jahre über der Altersgrenze. Heinrich Kratz trug das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber und Gold. Er wurde Ehren-Oberbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Glehn.
Sein Nachfolger wurde BM Günther Weiler, der mehrere Lehrgänge an der Landes-Feuerwehrschule Nordrhein-Westfalen in Warendorf und Münster besucht hatte.
Da es immer schon einen guten Kontakt zwischen der Feuerwehr und der Jugend gab, wurde im Jahr 1969-1970, nach dem die Jugendfeuerwehren offiziell vom Deutschen Feuerwehr-Verband genehmigt wurden, eine Jugend-Feuerwehrabteilung innerhalb der Feuerwehr gegründet, dem 12 Jugendliche beitraten.
Hierdurch bedingt, wurde die Feuerwehr stark verjüngt, zumal ein großer Teil der Gründer und Mitglieder aus dem aktiven Dienst mit Erreichen der Altersgrenze ausschieden.
Die mittlerweile zur Stützpunktwehr gewordene Wehr feierte im Mai 1977 ihr 50-jähriges Bestehen in Verbindung mit dem 1. Stadtfeuerwehrtag der neu gegründeten Stadt Mechernich.
1982 legte Hauptbrandmeister Günther Weiler sein Amt als Löschgruppenführer nieder, weil er als Zugführer zu einem anderen Löschzug der Stadt Mechernich bestellt wurde. An seine Stelle trat Unterbrandmeister Helmut Engels.
Zu ihrem 55-jährigen Bestehen, im Oktober 1983, konnte eine Standarte angeschafft werden, welche auf der einen Seite den Schutzpatron der Feuerwehren, den hl. St. Florian, und auf der anderen Seite die Dorfkirche von Glehn zeigt.
Die Glocken riefen am Sonntagmorgen die Glehner, besonders die Männer der Freiwilligen Feuerwehr zur Messe, anlässlich des Jubiläums mit Standartenweihe. Die Standartenträger der Mechernicher Wehren standen rund um den Hauptaltar, im Mittelgang bildeten die Wehrmänner ein Spalier. In das Jahr 1983 fiel auch die 800-Jahr Feier von Glehn. Die Löschgruppe führte in historischen Uniformen eine Schauübung durch.
1984 übergab Unterbrandmeister Helmut Engels das Amt des Löschgruppenführers an den Brandmeister Karl-Heinz Seeliger ab, der in kürzester Zeit alle erforderlichen Lehrgänge absolviert hatte. Er war derzeit mit 19 Jahren der jüngste Löschgruppenführer im Kreis Euskirchen.
In der Vergangenheit waren bei allen Löschgruppen der Stadt Mechernich ständig Klagen über die mangelhafte persönliche Schutzausrüstung laut geworden. So erhielt auch die Löschgruppe Glehn 1986 neue Stiefel, Wetterjacken und Einsatzanzüge.
Ein besonderes Fest fand am 28.Juni 1987 in Waltrop statt. Der Landesfeuerwehrverband Nordrhein-Westfalen feierte sein 125-jähriges Bestehen. Dazu wurde von allen Kreisen des Landes ein motorisierter Marsch mit Feuerwehrfahrzeugen organisiert.
Am Sonntagmorgen um 5.00 Uhr trafen sich 30 Feuerwehrfahrzeuge aus dem Kreis Euskirchen zu dieser Fahrt ein. Im geschlossenen Verband fuhr man gemeinsam nach Waltrop. Nach einem riesigen Festzug fand eine Abschlusskundgebung mit Ministerpräsident Johannes Rau und Landes-Innenminister Herbert Schnorr statt. Das Glehner Löschgruppenfahrzeug wurde von Paul Beul gesteuert.
1987 wurde eine neue Mast-Sirene im Garten der Pastorat installiert.
1988 erhielt die Löschgruppe einen Schulungsraum im Gerätehaus, den die Wehrleute sich selber ausbauten. Nun hatte man einen eigenen Raum, in dem im Winter der theoretische Unterricht statt finden konnte.
Im Jahr 1991 wurden die Löschgruppen und Züge der Stadt Mechernich neu gegliedert. Ehemals selbständige Löschgruppen wurden zusammen gelegt. So kam die Löschgruppe Hostel nach Glehn. Von der Löschgruppe Hostel kamen aber nur zwei Kameraden. Hauptbrandmeister Hans-Werner Heimbach wurde bei der Glehner Feuerwehr stellvertretender Löschgruppenführer.
Nur schweren Herzens trennte sich die Löschgruppe Glehn 1995 von ihrem nun 30-Jahre alten LF 16. Es hatte bisher kaum größere Reparaturen gegeben, aber die Ersatzteilbeschaffung wurde immer schwieriger. So musste zum Beispiel vor einiger Zeit der Auspuff extra angefertigt werden, weil es ihn als Ersatzteil nicht mehr gab.
Als Ersatz bekamen die Glehner Wehrleute vorübergehend das 29 Jahre alte Tanklöschfahrzeug aus Bleibuir. Die Löschgruppe Bleibuir hatte ein neues Tanklöschfahrzeug bekommen.
1995 traten 10 Jugendliche in die Feuerwehr ein. Die Löschgruppe konnte somit wieder einmal verjüngt werden. Sie sind bis heute aktive Mitglieder der Feuerwehr. Vier von den zehn jungen Männern sind mittlerweile Unterbrandmeister.
Die Löschgruppe Glehn konnte sich mit dem alten Tanklöschfahrzeug aus Bleibuir nie richtig anfreunden. Sie hätten gerne ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8.
1997 bekam die Feuerwehr Glehn das Löschgruppenfahrzeug LF 8, Baujahr: 1981, von  der  Löschgruppe  Firmenich-Obergartzem.
Immer mehr Jugendliche bekundeten ihr Interesse an der Feuerwehr. Da aber seitens der Stadt Mechernich keine neue Ortsbezogene Jugendfeuerwehr mehr gegründet werden durfte, wurde 1997 eine Jugendfeuerwehr für alle umliegenden  Dörfer geschaffen. Sie trägt den Namen „Jugendfeuerwehr der Stadt Mechernich, Zug 7/2. Die Jugendlichen kommen aus den verbliebenen Standorten: Bleibuir, Glehn, Floisdorf. Für die Jugendlichen aus Glehn wurde der Unterbrandmeister Paul Wolff Jugendwart. Mittlerweile haben drei Jugendliche aus Glehn die Leistungsspange erworben. Dies ist die höchste Auszeichnung, die Jugendliche in der Jugendfeuerwehr erlangen können. Der weiterhin stellvertretender Löschgruppenführer, Hauptbrandmeister Hans-Werner Heimbach wurde im Jahre 2000, stellvertretender Zugführer des Löschzuges 7/2. Im Jahre 2001 absolvierte der Unterbrandmeister Christoph Heid alle erforderlichen Lehrgänge, um seinen Brandmeister auf der Landesfeuerwehrschule in Münster zu machen.
Laut Gesetz der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, mussten alle Feuerwehrleute mit neuen Einsatzanzügen ausgerüstet werden. So erhielt auch die Löschgruppe Glehn  2001, neue Nomex-Anzüge. Ebenfalls wurde die Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger verbessert.
Heute steht die Löschgruppe Glehn, nach dem 75 Jahre der Gründung verstrichen sind, als gut ausgebildete Truppe mit einer Stärke von 22 aktiven Feuerwehrmännern, 5 Jugendfeuerwehrleute, und 2 Feuerwehrmännern in der Ehrenabteilung, innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr  der Stadt Mechernich, zum Schutze der Bevölkerung bereit. Man kann zurückblickend feststellen, dass die Löschgruppe Glehn, die von ihr verlangten Aufgaben in der Brandbekämpfung, sowie bei sonstigen Hilfeleistungen immer voll erfüllt hat, und auch alle Höhen und Tiefen im Vereinsleben überwunden hat, da auch heute der Gemeinschaftsgeist und die kameradschaftliche Gesinnung in der Feuerwehr vorhanden ist.
Getreu dem Wahlspruch der Feuerwehren:
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ 
Aktuelles
 
Termine:

Übung
LG Glehn


06.06.2018
19:30 Uhr



letzte Aktualsierung
dieser Seite:
30.05.2018

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